Immer wieder anfangen
Das ist jetzt aber der letzte Versuch. Wieder einmal. Die Gedanken aufzuschreiben, wie sie kommen:
Um mich herum - ein Alltag, wahrscheinlich wie viele Alltage, vielleicht wie deiner? Aber ich hoffe für dich, dass dein Alltag sich weniger falsch anfühlt als meiner. Objektiv gibt es für dieses Falschanfühlen keinen Grund. Alles ist in Ordnung. Ich bin jemand. So sehr wie man nur jemand sein kann: Ehemann, Vater, Lehrer, Vorsitzender, Freund, Bekannter, Sohn, Bruder, Mahner, Mitwirkender, Verweigerer, private und öffentliche Person. Und doch fühlt sich alles außer Vater, Sohn, Freund und Ehemann falsch an. Alles was man sich im Allgemeinen so erarbeitet.
Wie das sein kann, dass das alles keinen Wert hat, sein kann dass die ganz persönliche Hyperinflation jedem dieser Werte den Garaus macht, kaum dass sie da sind.
Vielleicht liegt das an der Erkenntnis, dass all diese Werte keinen Wert haben den man ihnen nicht selbst verleihen muss. Und wenn man ihnen einen Wert selbst Verleihen muss, haben sie eben keinen Wert an sich selbst. Sie sind also wertlos und der Wert der ihnen von einem selbst bei gemessen wird ist vollkommen willkürlich.
Wie soll man auf einem So dünnen Konstrukt einen Selbstwert aufbauen?